Von Punta Arenas nach Argentinien und zurück nach Puerto Natales

Von Punta Arenas nach Argentinien und zurück nach Puerto Natales

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In Punta Arenas besuchten wir noch eine Magellan-Pinguin-Kolonie. Nachdem wir durch weites Nichts gefahren sind, haben wir den starken Südwind hautnah erlebt! Aber für die Sicht auf die Pinguine hat es sich gelohnt. Zudem kam plötzlich noch ein kleines Gürteltier vorbei, das war sehr eindrücklich. Aber schlussendlich waren wir froh, dass wir von Punta Arenas weiterziehen konnten, da unsere Unterkunft ein Heizungsproblem hatte. Es heizte auf Vollgas, 24 Stunden lang, abstellen konnte man nicht und Fenster hatte es auch nur zwei ganz Kleine!

So peilten wir die nächste Station an und das war Puerto Natales. Dort übernachteten wir in einem herzigen Hostel, das von einem Schweizer geführt wird. Auf seine Empfehlung assen wir in einer tollen Pizzeria Znacht, fast wie zu Hause! Und dann starteten wir unsere Abenteuerwoche in Argentinien. Die Hälfte des Gepäcks durften wir im Hostel in Puerto Natales lassen.

Über einen kleinen Grenzübergang wechselten wir nach Argentinien. Nach einer Stunde waren wir durch und dachten: Das ist ja nicht so schlimm, wie es überall heisst! Aber der Retourweg sollte uns dann eines Besseren belehren, dazu später… Durch endlos weite Pampa und lauter Nichts fuhren wir nach El Calafate. Zum Glück sahen wir ab und zu ein Guanaco oder ein Nandu am Strassenrand. Nachdem wir noch recht verzweifelt unsere Unterkunft gesucht haben, waren wir froh, eine Hosteria mit extrem netten Gastgebern anzutreffen. Dann die“fröhliche“ Botschaft: Argentinien führt einen Benzin-Streik und es kommt kein Tanker nach El Calafate! Unser Tank war halb leer und so kamen wir nirgends mehr hin! Also erst einmal eine Nacht darüber schlafen… Am nächsten Morgen stellte sich Ädu in die Schlange vor der Tankstelle. Und was für ein Glück, es kam ein Tanklaster und nach 3 Stunden hatten wir wieder einen vollen Tank! So konnten wir am nächsten Tag zum Nationalpark „Los Glaciares“ fahren und den gigantischen Perito Moreno bestaunen. Diese Aussicht bei strahlendem Sonnenschein entschädigte für die mühsame Warterei am Vortag. Es ist ein einmaliges Naturschauspiel vor dieser riesigen Gletscherwand zu stehen und Eisbrocken abbrechen zu sehen!!! Dann das nächste argentinische Schauspiel: Alle Bankomaten in der Stadt sind leer und überall kann nur bar bezahlt werden! Also kochen wir selber Znacht und schlafen wieder eine Nacht darüber…

Und siehe da, am nächsten Tag gibt es wieder etwas Geld. Aber nicht allzu viel, da die Limiten extrem tief sind! Wir fuhren weiter nach El Chalten. Dort hatten wir einen Ferienhausteil mit toller Aussicht, aber die Wohnung stand vor Dreck. Also einmal mehr: Augen zu und durch! Aber das war noch nicht alles, am Abend funktionierte dann auch das fliessende Wasser nicht mehr! Also wieder improvisieren… Aber auch hier am nächsten Tag die Entschädigung für alle Umstände: Eine Wanderung bei strahlendem Sonnenschein mit unglaublichen Aussichten auf das gigantische Fitzroy-Gebirgsmassiv! Atemberaubend! Wir haben zudem Kondore segeln gesehen und einen Schwarzspecht in voller Aktion! Auch fliessendes Wasser funktionierte wieder und das Auto konnten wir volltanken…

Dann ging es für eine Nacht zurück nach El Calafate. Dort besuchten wir noch das Glaciarium, ein modernes Gletschermuseum. Und nun hiess es bereits wieder, Argentinien zu verabschieden. Guten Mutes peilten wir um die Mittagszeit die gleiche Zollstation an. Dann eben die grosse Ernüchterung: Eine lange Schlange vor dem Holzhüttchen und nichts bewegte sich vorwärts… Bei brütender Sonne warteten wir volle 2 1/2 Stunden auf unseren Stempel! Zum Glück stand hinter uns ein nettes CH-Pärchen, so konnten wir uns noch etwas unterhalten! Die halbe Stunde anschliessend dann am chilenischen Zoll war nur noch ein Klacks. So holperten wir zu fortgeschrittener Stunde zu unserer Hosteria beim Nationalpark „Torres del Paine“. Hier einmal mehr: Die unglaublichen Aussichten auf das Gebirgsmassiv liessen Einiges vergessen! Auch direkt von unserem Cabaña aus… Die Sonne strahlte auch noch am nächsten Tag, als wir einen steilen Aufstieg in Angriff nahmen. Der Ausblick von oben war fantastisch! Der riesige Kondor, der direkt über unseren Köpfen kreiste, flösste uns recht Respekt ein! Natur pur!

Heute sind wir wieder auf dem Weg zurück nach Puerto Natales. Wir haben tatsächlich einmal mehr etwas umgebucht. Wir hoffen, dass wir uns nächste Woche in einem gemütlichen Cabaña nochmals etwas zurücklehnen können, bevor es weitergeht nach Costa Rica…

Die Zeit hier war sehr abenteuerlich, abwechslungsreich und unvorhersehbar. Wir durften/mussten erfahren, dass sehr vieles überhaupt nicht selbstverständlich ist. Die Menschen hier kennen das aber und nehmen das recht gelassen hin! Es war trotz aller Anstrengung eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten! Und die Natur und die Landschaften waren einmalig… Zudem schätzten wir plötzlich sehr vieles hier in Chile, was wir vorher gar nicht sahen… Das ist Reisen!!!

Trotz allem freuen wir uns riesig, dass unsere Heimkehr näherrückt. Wir vermissen euch alle ganz fest! Hebed üch Sorg und bis gli… Muchos saludos vo üs 4 wältreisende Hoke’s!

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